Die Schiltacher Flößer beim Saisonauftakt der „7 im Süden“ am 29. März 2015

Die Schiltacher Flößer beim Saisonauftakt der „7 im Süden“ am 29. März 2015 im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogstbauernhof Gutach.

Die Schiltacher Flößer haben ihre jährliche Wieden-dreh Aktion in den Vogtsbauernhof verlegt, um bei der Saisoneröffnung am 29. März zum Thema „Wald“ mit Vorführungen dabei zu sein. Als Besonderheit wurde den Besuchern das Wiedendrehen gezeigt.

Die Floßwiedenhölzer, bis zu 6 m lang, werden als grüne Stämmchen geschlagen, entastet und danach gewässert, d.h. in einem Weiher eingeweicht. Die Verarbeitung zu Wieden erfolgt dann im Wiedofen, der die Form eines Backofens hat und 4 – 5 m lang sein sollte. Dort werden die Stämmchen erhitzt, man spricht vom „Bähen“. Auch hier gibt es den Spezialisten, der den Ofen fachmännisch anheizen kann und die richtige Temperatur so zu halten versteht, dass der Saft der 3 – 5 cm dicken Hölzer zu kochen beginnt und die Rinde aufspringt. Die heißen Stangen werden nun im „Wiedstock“, einem kräftigen Holzstamm, der im Boden sitzt, verankert. Dabei wird das dicke Ende, der „Botten“ in einem Bohrloch eingespannt und fest verkeilt. Das Wiedendrehen erfordert viel Geschicklichkeit in einer besonderen Technik. Durch eine gedrehte Schlinge am dünnen Ende wird eine Drehstange geschoben und zwei kräftige Flößer drehen nun die Wiede um die Stange. Beim Drehen springt die Rinde vollends ab und der brodelnde Saft spitz heraus, ein gutes Zeichen, denn so lässt sich die Wiede am besten verarbeiten. Die gedrehte Wiede wird vom Wiedstock genommen, zu einem Ring verschlungen und in einem Bund zu mehreren Wieden zusammengelegt. Bevor die Wieden dann zum Einbinden der Flöße verarbeitet werden, müssen sie nochmals ausreichend gewässert werden. Für ein Floß, aus 6 Gestören bestehend, werden etwa 180 Wieden verwendet.

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