Schiltacher Flößer in Kärnten vom 13. – 17. August 2014

Sie gehören inzwischen zum festen Jahresprogramm der Schiltacher Flößer – die Oberdrautaler Flößertage. Nun war es wieder so weit. Vor wenigen Tagen begaben sich Schiltacher Flößer mit ihren Partnerinnen nach Kärnten, um dort an den traditionellen Oberdrautaler Flößertagen aktiv teilzunehmen und die Drau mit einem eigens dafür gebauten Floß zu befahren. Insgesamt 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten sich auf den Weg, für einige war es Neuland, andere waren schon in früheren Jahren mit dabei, alle voll gespannter Erwartung. Die Flößerei auf der Drau hat in Kärnten eine lange Tradition. Die Drau entspringt im Pustertal in Südtirol im Gemeindegebiet von Innichen. Sie fließt in Richtung Osten und somit in Richtung Schwarzes Meer und mündet nach 749 km in Kroatien in die Donau. Vor allem im Frühsommer zur Zeit der Schneeschmelze führt sie große Wassermengen. Westlich von Oberdrauburg unterhalb von Lienz erreicht die Drau Kärnten. Zwischen Lienz und Spittal liegen mehrere Orte an der Drau, deren Flößergruppen jährlich die „Oberdrautaler Flössertage“ veranstalten. Jede örtliche Gruppe baut ihr Floß an der Einbindestelle in Oberdrauburg. Seit einigen Jahren sind die Schiltacher Flößer als Gastflößer mit dabei und binden ihr eigenes Floß ein, wobei das Floßholz von der Marktgemeinde Sachsenburg zur Verfügung gestellt wurde. Insgesamt 6 Flöße sind 3 Tage in Etappen auf ihren selbst gebauten Flößen unterwegs, unter ihnen auch die Schiltacher Flößer. Zunächst aber war schweißtreibende Arbeit angesagt. Ein ganzer Tag wurde benötigt zum Einbinden des Floßes unter schwierigsten Bedingungen am Ufer der Drau bei hohem Wasserstand im schnell fließenden Wasser. Nur die „Kraftgestalten“, um mit Heinrich Hansjakob zu sprechen, unter den Flößern konnten in der starken Strömung standhalten und die schwierige Arbeit verrichten. Besorgte Blicke galten dem Wasserstand der Drau, der auch am Tage des Floßbaus nicht zurückging und die Floßfahrt überhaupt in Frage stellte. Allerdings, so die Drautaler Flößer, sei bei den Drautaler Flößertagen noch nie eine Floßfahrt „ins Wasser gefallen“. Und es ging dann auch in diesem Jahr gut, die Drau beruhigte sich und der Wasserstand ging zurück, letztendlich waren die Bedingungen geradezu ideal. Alle Flößer, gelangten nach ca. 60 Kilometern in mehreren Etappen wohlbehalten ans Ziel oberhalb von Villach. Die Schiltacher wie immer geführt und beraten von Sachsenburgs Flößer und Bürgermeister Wilfried Pichler.Spannend waren jeweils am Ende einer Etappe die Anlandungen am Ufer. Die Drauflößerei kennt keine Gestörflöße, die Floße haben keine Sperren oder Bremsen, sind eingliedrig mit ca. 13m Länge und müssen von am Flussufer stehenden kräftigen Männern (ca. 7 bis 10 Personen) mit dem Seil „eingefangen“ und an einem Baumstumpf festgemacht werden. Ist das Floß nicht nahe genug an den „Fängern“ oder ist das Seil vom Floß aus schlecht geworfen, rauscht das Floß an den „Fängern“ vorbei Drau abwärts. So erging es in diesem Jahr den Sachsenburger Flößern. Die Schiltacher hingegen hatten keine Probleme. Wieder einmal konnten sie die herrliche Landschaft Kärntens vom Floß aus betrachten. An jedem Etappenziel erwartete die Flößer ein kleines Fest, von den jeweiligen Gruppen organisiert. So kamen Essen, Trinken, Kennenlernen und Gespräch zu keiner Zeit zu kurz. Eine kleine Wanderung um den Weißensee in herrlicher Landschaft rundete das Programm ab. Glücklich und zufrieden traten die Schiltacher die Heimreise an, voll neuer Eindrücke. Danke den Kärntner Flößern für ihre angenehme, herzliche Gastfreundschaft.

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