Historischer Waldtag 2016 am So. 02. Oktober 2016

1.Historischer Waldtag in Schiltach 02.10.2016

Gelungene Premiere: der 1. Historische Waldtag im Schiltach war ein voller Erfolg. Mehr als 1000 Besucher machten sich am Sonntag auf den Weg ins hintere Kuhbachtal, um den Waldtag mit den Schiltacher Flößern zu erleben. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Flößer hatten ein breites Programm rund um die Waldwirtschaft vorbereitet.

Schon früh am Morgen machte sich ein ganzer Trupp von Waldhauern, angeführt vom Organisator Hartmut Brückner,auf den Weg, um die erste Tanne zu fällen. Die Schiltacher Flößer wurden verstärkt durch Waldbauern aus Schiltach und Schenkenzell, und auch Bürgermeister Haas war mit von der Partie.

Ausgerüstet mit historischen Äxten und Fällbeilen, alle messerscharf geschliffen, ging es schnell zur Sache. Mit kräftigen Schlägen wurde der dicke Stamm von beiden Seiten behauen, eine schwere und schweißtreibende Arbeit. Aber schon bald konnten die Fallkeile gesetzt werden, und dann kam der Ruf: „Baum fällt“, und die Waldhauer brachten sich schnell in Sicherheit. Krachend stürzte der Baum nieder, genau in die vorausberechnete Richtung.

Wenn der Baum liegt, werden die Äste abgeschlagen und danach der ganze Baum geschält, also von seiner Rinde befreit. Zum leichteren Transport wird der Stamm noch am dicken Ende „geschnäzt“, also halbrund zugeschlagen.Auch diese Arbeiten konnten die Zuschauer aus nächster Nähe erleben.

Dann kamen die Rückepferde zum Einsatz: unter dem scharfen Kommando eines erfahrenen Pferdeführers, zog das Gespann mit vier Kaltblütern, die Stämme aus dem Wald zum Holzlagerplatz. Nicht nur für die vielen Kinder ein tolles Erlebnis.

Am Nachmittag wurde eine weitere, schwere und gefährliche Arbeit gezeigt. Das Abseilen großer Stämme aus dem steilen Kuhbachtal. Bürgermeister Haas hatte die Aufgabe übernommen, das schwere Hanfseil hoch zu tragen. Unter dem Beifall der vielen Zuschauer, aber mit letzter Kraft, erreichte er seine Gruppe, hoch am Berg.

Den Zuschauern wurde klar, wie anstrengend und gefährlich die Waldarbeit unserer Väter und Großväter war, und wie mühevoll sie ihr Brot verdienen mussten.

Im Festzelt war eine Ausstellung aufgebaut, mit historischen Werkzeugen aus Reinerzau, Karten auf denen die alten Holz-Riesen eingezeichnet waren, und vielen historischen Bildern, die die Flößerei und Waldwirtschaft in Schiltach und Lehengericht dokumentieren.

Am Wiedofen zeigten die Schiltacher Flößer wie aus dünnen Haselnussstangen die „Wieden“ gedreht werden, mit denen die Flöße eingebunden werden. Für viele Zuschauer auch ein begehrtes Souvenir zum eindrucksvollen ersten historischen Waldtag in Schiltach.

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