Hauptversammlung der Schiltacher Flößer mit Vorstandswahlen 29.1.2016

Hauptversammlung der Schiltacher Flößer am 29.01.2016 im Gasthaus Pflug

Bilanz zogen die Flößer in der Hauptversammlung in Vorderlehngericht. Kipp rief die Höhepunkte des vergangenen Jahres in Erinnerung vor allem die Teilnahme am „Tag des Neckars“ und die Filmaufnahmen für die Sendung „Terra X“ des ZDF. In drei Runden drehte das ZDF mehrere Tage lang in Schiltach, die Flößer zeigten, wie früher Holz gehauen und geflößt wurde. Voraussichtlich 10. und 17. Juli soll die Sendung ausgestrahlt werden, im Kulturkanal Arte wohl noch im Frühjahr.

Bürgermeister Thomas Haas betonte er die Bedeutung des Vereins als Werbeträger und Botschafter für Stadt. Dafür gelte der Dank von Stadt und Gemeinderat. Die Entlastung des bisherigen Vorstandes erfolgte einstimmig. Bei den Wahlen wurde Vorsitzender Kipp einstimmig wiedergewählt, ebenso Vize-Vorsitzender Hartmut Brückner und Kassierer Friedrich Trautwein. Nach 17 Jahren gab Klaus-Ulrich Neeb das Amt des Schriftführers ab, als Nachfolger wurde Otto Schinle einstimmig gewählt. Beisitzer sind Michael Brückner, Erwin Wolber und Tobias Isemann.

Laut Thomas Kipp haben die Flößer 2016 einiges vor. Neben Aktivitäten am Ort und in der näheren Umgebung stehen Reisen nach Kärnten und Bosien-Montenegro zu befreundeten Flößervereinen an. Im Juni findet in Lenggries der internationale Flößertag und im September in Jena der deutsche Flößertag statt. Am 2. Oktober ist ein Waldtag in Kuhbach geplant. Dort sollen zwei starke Tannen mit Äxten gefällt und geseilt werden. Damit soll demonstriert werden, wie früher Holz gemacht und zu Tal gebracht wurde. Dazu werden dann alle Vereinsmitglieder gebraucht, um für die Sicherheit zu sorgen. Ein weiterer Einsatz wird am Flößermuseum sein, das aus- und umgerüstet werden soll; mit 15.000 Besuchern sei es ein Attraktion. Dies sieht man an den Eintragungen der Gäste, darunter auch viele ausländische Besucher. Kipp regte einen „Tag der Kinzig“ an, um dieses Wissen zu erhalten und weiterzugeben. Hans Harter ließ dann die Mitglieder an einer Geschichte teilhaben, die auch Familien aus Schiltach betrafen. Es ging um einen österreichischen Förster aus der „K-und-K-Monarchie“, der um 1870 in Siebenbürgen seine Erlebnisse beim Flößen aufgeschrieben hatte. Es wurden Flößer aus dem Schwarzwald geholt, da die Schwarzwälder Flößung dort gefragt und bekannt war. Damals waren vier Flößer aus Schiltach nach einem Unwetter ertrunken. Dabei war auch die Versorgung der Hinterbliebenen ein wichtiger Punkt, für die sich der damalige Gemeinderat von Schiltach eingesetzt hatte. Über die deutsche Botschaft legte der damalige Kaiser in Österreich die Versorgung der Angehörigen fest.

Textauszug vom Schwarzwälder Bote vom 02.02.2016

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