Tagung der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft 10.2021

Tagung der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft in Schiltach am 1.Oktober 2021

Im Rahmen der Tagung der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft in Schiltach beteiligten sich die Schiltacher Flößer mit Vorführungen „rund ums Holz“.

Im Vorfeld wurde bereits der Hochmutsteich aufgestaut um den Tagungsteilnehmern die Wirkungsweise des „Gambers“ demonstrieren zu können.

Mit dem Gamber kann die Floßgasse vom Ufer aus geöffnet und somit die Durchfahrtf ür das Floß ermöglicht werden. Auf der relativ wasserarmen Kinzig ist nur mit Hilfe von Staueinrichtungen eine Floßfahrt möglich. Diese geniale Technik war früher an der Schiltach und der Kinzig weit verbreitet. Heute ist der Schiltacher Gamber am Hochmutsteich der letzte seiner Art. Er ist Wind und Wetter ausgesetzt und wird von den Schiltacher Flößern immer wieder in Stand gesetzt und funktionsfähig erhalten.

Am „Wiedofen“ zeigten die Flößer die Technik des „Wieden drehens“. Lange Haselnussruten werden einige Tage vorher im Wald geschlagen und in der Kinzig gewässert. Im heißen Wiedofen werden sie dann gekocht und mit Hilfe von kurzen Stangen in sich gedreht und anschließend zu Floßwieden gebunden. Die Wieden dienen als universelles Befestigungsmaterial zum Verbinden der Gestöre oder auch zum Befestigen von Oblasten auf den Flößen.

Auch das Schnäzen und Bohren der Baumstämme wurde demonstriert und danach ein kleines Floß im Wasser eingebunden.

Einige Tagungsteilnehmer legten selbst Hand an, beim Bohren und Schnäzen, und konnten damit einen unmittelbaren Eindruck von der Arbeit der Flößer gewinnen, die auch Übung und Geschick verlangt.

Otto Schinle 4. Oktober 2021

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